Held:innen – somewhat alarming

Cover Heldinnen Held:innen   somewhat alarming

Pony Hütchen bereitet sich auf die Tour de France vor und plant die Übernahme des Roten Rathauses. Hermine erzählt, wie die Bilder zu ihr zu sprechen begannen, aber verschweigt, was die Mona Lisa ihr verraten hat. Prinzessin Peach gewährt Einblick in ihr Leben außerhalb des Turms und lädt uns alle auf eine Jetpacktour ein.

S23 Heldinnen Held:innen   somewhat alarming

(c) Sophia Paeslack

Expert*innen unterschiedlichen Alters, Autor:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen haben die Hauptschauplätze altbekannter Geschichten verlassen und sind Heldinnen aus Literaturgeschichte und Popkultur in ihren oft unerzählten Alltag gefolgt.

Daraus ist ein Erzählband in deutscher oder englischer Sprache für Kinder und ihre Erwachsenen entstanden. Alle Texte sind per QR-Code in einer Zusammenfassung in Deutscher Gebärdensprache abrufbar.

Held:innen – somewhat alarming

Mit Texten von Clara Baldschun, Katie Baldschun, Esther Becker, Vaginal Davis und Sukini und einem Interview mit Sabine Kienitz.
Herausgegeben von Katharina Bischoff, Kerstin Follenius, Sophia Paeslack.

ET 28. April 2022
76 Seiten mit Illustrationen und Infografiken
21 cm x 15 cm
Für alle ab 11 bis 99
12,50 €

978-3-945596-16-6

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Das Team

Clara Baldschun …
ist Schülerin, kurz vor dem Abitur und mag Platten aus Vinyl. Im Moment hört sie Young Meyerlack (leider nur digital), weil sie findet, dass er irgendeinen Ton trifft. Seit sie lesen kann, schreibt sie Geschichten und legte immer viel Wert darauf, dass ihre Figuren unvorhersehbar blieben. Während früher Flugreisen ein echtes Problem waren, weil die Urlaubslektüre zu viel wog, findet sie fliegen heute vor allem ökologisch schwierig und liest und fliegt deshalb etwas weniger.

Katie Baldschun …
ist Richterin und manchmal auch Wissenschaftlerin. Auf unterschiedliche Arten denkt sie darüber nach, in welchen Worten unsere Gesellschaft ihre Ideen zum Zusammenleben zum Ausdruck bringt und warum es besonders spannend ist, wenn man über diese Begriffe zu streiten beginnt. Streiten muss man aber nicht nur um Begriffe, sondern auch um Rechte und Freiheiten. Mit und in der SPD hat Katie Baldschun deshalb vor einigen Jahren auch energisch dafür gestritten, dass man in ganz deutlichen Worten, die jede:r versteht, sagen und aufschreiben muss, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte haben. Immer wieder und überall.

Esther Becker …
ist Autorin und hat gerade ihren ersten Roman veröffentlicht. Ansonsten schreibt sie hauptsächlich Theaterstücke, oft auch für Kinder, und hat schon einige Preise damit gewonnen. Manchmal steht sie selbst auf der Bühne. In ihren Texten schreibt sie meistens über sehr ernste Themen wie Magersucht, Alkoholismus, Alleingelassensein, Flucht und trotzdem geht es in allen Texten um noch viel mehr. Beim Lesen wird man unwillkürlich ein bisschen nachdenklich, gleichzeitig macht es große Freude und meist gibt es einiges zu lachen.

Vaginal Davis …
hat sich ihren Namen selbst gegeben, es ist eine Hommage an Angela Davis, eine Bürgerrechtlerin und Ikone der Black-Power-Bewegung der 1960 Jahre in Amerika. Als Künstler:in war Vaginal Davis in vielen Rollen sichtbar: als Musiker:in in Punk Bands, als Drag-Queen, als Performer:in, Filmemacher:in, Herausgeber:in, Autor:in, Maler:in und als Witwe Bolte. Inzwischen unterrichtet sie viel an renommierten Kunsthochschulen. In all ihren Rollen war eines immer gleich: Sie hat nie ganz dazugehört und das gefällt ihr eigentlich ganz gut, so kann sie viel besser das machen, was sie machen möchte.

Die Ernst-Adolf-Eschke Schule …
in Berlin arbeitet mit tauben und schwerhörigen Kindern und Jugendlichen nach einem offenen bilingualen Konzept, d.h. Kommunikation findet immer in zwei Sprachen statt, nämlich in deutscher Laut- und Schriftsprache und in Deutscher Gebärdensprache (DGS). Für taube Menschen ist die landesübliche Laut- und Schriftsprache eine Fremdsprache, die sie lernen müssen und wofür es manchmal Übersetzungshilfen braucht. An der Ernst-Adolf-Eschke Schule gibt es deshalb die Schülerfirma Medien, die u.a. Bilderbücher, Zusammenfassungen von Lesebüchern und Romanen der Schulbibliothek oder schwierige Begriffe aus der Literatur in DGS übersetzt und in einer Filmdatenbank sammelt. Anne Rinn hat die Schulbibliothek mit aufgebaut und hat, unterstützt durch die taube Kollegin Sieglinde Lemcke, zusammen mit Ben Bobb, Bita Motlag, Sina Oelsner und Patrick Seifert die Übersetzungen in DGS zu einigen Texten dieses Buches übernommen.

Sabine Kienitz …
ist Professorin für Volkskunde und Kulturanthropologie an der Universität Hamburg und erforscht dort, wie sich die Geschichte der Gemeinschaft in der wir leben, in unseren Alltag einschreibt. Dabei interessiert sich Sabine Kienitz besonders für die historische Entwicklung von Körperdiskursen und Geschlechterbeziehungen. In einem ihrer Bücher beschäftigt sie sich zum Beispiel mit Beschädigten Helden und geht der Frage nach, wie die Gesellschaft nach dem ersten Weltkrieg damit umging, wenn heimkehrende, schwerverletzte Soldaten dem Bild des Kriegshelden so gar nicht mehr entsprachen.

Let’s Play …
nennt sich ein relativ neues Erzählgenre, das sich dem Nacherzählen von gespielten Spielen widmet. Dies haben in unserem Buch Joseph, aus unserer Kinderredaktion und Hannes, Deniz und Szymon sowie Paula übernommen – alles Schüler:innen aus einer Kreuzberger Grundschule. Und eins hat sich gezeigt: Computerspiele lassen sich genauso gut im Kopf wie an der Konsole spielen.

Sophia Paeslack …
ist Grafikdesignerin, Buchstabenmalerin und von Zeit zu Zeit eine bilderforschende Weggefährtin von DasBuchprojekt. Wenn Sophia zu arbeiten beginnt, sieht man sie oft erstmal gar nicht. Dann sitzt sie verborgen in einer Ecke und zeichnet alles was sie hört und sieht auf ein einziges Blatt Papier. Graphic Recording nennt sie das. Einige dieser grafischen Aufnahmen hat sie auch mit in dieses Buch gebracht und erzählt uns darin etwas über dessen Entstehung. Dass dieses ganze Buch am Ende so wunderbar aussieht, ist ebenso Sophias Werk. Denn auch am Computer verwandelt sie die wildeste Zettelwirtschaft in etwas Schönes.

Sukini aka Sookee …
glaubt, dass Glitzer für alle da ist und macht coole Musik für Kinder und ihre Erwachsenen. In ihrem Album Schmetterlingskacke geht es um ein Kind und seine zwei Mütter, um Mobbingerfahrung, um Wutausbrüche, ums Quatsch-Machen und natürlich um die Liebe. Als Sookee ist sie eine der erfolgreichsten deutsche Rapperinnen. Außerdem ist sie Feministin, Antirassistin und Antikapitalistin, das heißt im Grunde einfach, dass sie für mehr Gerechtigkeit für alle kämpft, egal wie man aussieht, wo man herkommt, wen man liebt oder ob man arm oder reich ist. Immerhin scheint auch die Sonne für alle.

Die Redaktion …
diese Buches haben Kinder und Erwachsene zu gleichen Teilen übernommen. Kerstin Follenius und Katharina Bischoff von DasBuchprojekt sowie Joseph und Lucile aus der Kinderredaktion haben sich mit den Geschichten und Texten dieses Buches intensiv befasst. Joseph ist unser Spieleheld und kennt deshalb Peach so gut, wie man sie aus den Spielen heraus eben kennen kann. Darüber hat er in einem kleinen Text erzählt. Außerdem ist Englisch seine Vatersprache und so konnte er uns als erster Testleser strenge Rückmeldungen zu dem englischen Text geben. Lucile ist unsere Bücherheldin. Sie mag und kennt Hermine sehr gut und hat immer die richtigen Fragen gestellt. Deshalb hat sie auch mit Kerstin und Katharina das Interview für Sabine Kienitz vorbereitet und dann alleine geführt. Sie haben zusammen überlegt, wessen Heldinnengeschichte sie gerne in diesem Buch lesen würden und dann die Autor:innen angefragt. Weil manche Worte in den Texten selbst eine große Geschichte mitbringen, haben sie einige rausgepickt und die Worte oder die Geschichte dahinter ein bisschen erklärt.

Das kollaborative Kinderbuch-Projekt

„HELD:INNEN somewhat alarming“ entstand im Rahmen von „Held:innen“, einem Projekt von DasBuchprojekt, gefördert vom Fonds Soziokultur.
Das Teilprojekt „Held:innen – das Spiel“ entstand in Kooperation mit Svenja Anhut, Sophia Paeslack und der Hunsrück Grundschule und wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der Initiative Kultur macht Stark! / Stärker mit Games der Stiftung Digitale Spielekultur.